Das Kopftuch-Projekt ist durch die Erkenntnis entstanden, dass nicht nur muslimische Frauen eine Kopfbedeckung tragen. Frauen tragen Kopftücher aus vielen verschiedenen Beweggründen: aus religiösen oder kulturellen Gründen, wegen der Mode oder um ihr Aussehen zu heben.
Ein Kopftuch ist im Grunde nur ein Stück Stoff – als Teenager in den Niederlanden trug ich während einer bestimmten Phase als Modestück ein Tuch auf dem Kopf. Andererseits ist es viel mehr als nur ein Stück Stoff. Kopftücher sind Teil einer forschen Auseinandersetzung zum Thema Identität und Glaube sowie die Kraftpotenzial der Frauen geworden. Unserer Gesellschaft wegen dürfen wir es nicht erlauben, dass wir durch diese einfache Stoffstücke getrennt werden.
Kopftuchprojekt
Unter „Kopftuch“ stellen sich manche Leute nur die Kopfbedeckung muslimischer Frauen vor. Manche christliche Frauen (katholische Nonnen und einige Mennonitinnen z.B.) dürfen wir jedoch nicht vergessen. Und was ist mit deutschen Bäuerinnen? Oder mit modebewussten Frauen in einigen Städten, die vor ein paar Jahrzehnten Kopftücher trugen, um ihre Haare vor Staub zu schützen oder ihre Frisur zu schonen? Oder Frauen, die Krankheit bedingt ihre Haare verloren haben und Kopftücher als Kopfbedeckung tragen? Frauen tragen aus vielen verschiedenen Gründen Kopftücher. Auch die Art der Kopfbedeckung und wie sie getragen wird, können sehr unterschiedlich sein.
Bestandteil dieses Projekts ist es, Frauen Gelegenheiten zu geben, Tipps darüber auszutauschen, wie frau ein Kopftuch tragen kann. Frauen kommen zusammen, lernen einander kennen und erzählen unsere Geschichten von Kopftüchern. Einige Teilnehmerinnen können eventuell anderen zeigen, wie sie ihre Kopftücher tragen.
Fotos werden von den Frauen aufgenommen, die gern fotografiert werden – ob mit Kopftuch oder im Gespräch.
Ausstellung in Siegburg, Dezember 2017.
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